Herzlich willkommen !!!
Wir vom Verkehrs- und Heimatverein 1952 e.V. heißen Sie
auf unserem Internetauftritt recht herzlich Willkommen.
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infomieren Sie sich über unser Heimatmuseum, in welchem wir
über die Sandhäuser Geschichte einiges zusammengetragen haben.
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Am 21. September fand nach coronabedingter Pause wieder unser Museumsabend von 17 bis 22 Uhr statt. Auch dieses Mal war der Abend ein voller Erfolg und lockte Jung und Alt in die angrenzende Synagoge und in das Heimatmuseum. An diesem spätsommerlichen Abend wurde die Räumlichkeit der ehemaligen Synagoge zum „Lichtspielhaus“, denn im Mittelpunkt stand der Film zum Jubeljahr 1962. Der alte Farbfilm zeigte nicht nur bemerkenswerte Ansichten vom Ort, sondern auch unterhaltsame Szenen des historischen Umzugs, der zur 700 Jahr-Feier im Jahr 1962 durchgeführt wurde.
Der Film wurde an diesem Abend zweimal aufgeführt, so dass jeder Besucher die Möglichkeit besaß, das Museum zu besichtigen oder in der Synagoge im Kreis der anderen Gäste lebhafte Gespräche zu führen. Folglich waren an diesem Abend alle Tische belegt, denn auch für das leibliche Wohl wurde von unserer Seite gesorgt. Das Speiseangebot wurde durch die Sandhäuser Spezialität „Dampfnudl mid Kadofflsubb“ bereichert.
Nach einer kurzen Begrüßung der Gäste durch Jonas Scheid bildete der Programmauftakt das Badnerlied und das Sandhäuser Lied. Um genau 17:15 stimmten Sybille Schwöbel-Sailer und Rudi Sailer schwungvoll mit Akkordeon und Gesang die beiden Traditionslieder an, welche von den anwesenden Gästen lautstark mitgesungen wurden.
Danach ging es um 18 Uhr mit der ersten Filmaufführung los. Dieser Farbfilm rief bei den Gästen besondere Aufmerksamkeit und Interesse hervor. Darüber hinaus präsentierten wir eine Bilderschau von alten Photographien von Sandhausen. Auch der Vortrag von Wilfried Hager über die Straus‘sche Milchküche fand bei den Gästen reges Interesse. Ergänzend dazu durfte ebenso eine kurzweilige Mundart-Darbietung im Programm nicht fehlen. Anhand von knappen Wort- und Satzbeispielen stellte Günter Wittmann spielerisch gemeinsam mit dem Publikum einige Besonderheiten der Sandhäuser Muttersprache dar, welche zur Belustigung des Abends beitrugen.
Nicht nur das vielfältige Synagogen-Programm bot den Abendgästen Abwechslung, sondern auch das Heimatmuseum, welches zeitgleich an diesem Abend geöffnet war. In den Ausstellungsräumen konnte wieder Neues entdeckt werden. Dazu gehörte unter anderem die neue Vitrine, die von uns mit Informationen über die Sandhäuser Persönlichkeiten ausgestattet wurde. Infolgedessen besuchten viele Gäste das Museum, welches mit dem Programm in der Synagoge optimal ergänzt wurde.
Rückblickend war der Abend auch in diesem Jahr eine gelungene und harmonische Veranstaltung für die Bürgerinnen und Bürger von Sandhausen. Zweifelsohne trug der Abend so zur Identifikation mit dem Ort und mit dem Heimatmuseum bei.
Die nächste Gelegenheit, das Heimatmuseum zu besichtigen, ist am Kerwesonntag von 14 bis 18 Uhr und am 31.10. zu Halloween.
Für den VHV 1952: Jonas Scheid
Am 26. April 2017 wurden in Sandhausen bisher insgesamt acht Stolpersteine verlegt. Unter ihnen auch sechs Steine für die Familie Wahl Zu der jüdischen Familie Wahl gehörte Johanna Wahl verheiratete Gutheim an. Nach der Heirat und der Geburt ihres Sohnes Jim in Frankfurt floh sie aufgrund der nationalsozialistischen Verfolgung im Jahr 1939 in die USA.
Ihr Sohn Jim Gutheim war im Jahr 2017 auf Einladung der Sandhäuser Stolperstein-Initiative gefolgt und persönlich mit seiner Ehefrau aus den USA gekommen, um bei der Verlegung der Stolpersteine mit dabei zu sein. Aus dieser Begegnung entstand ein bis heute bestehender freundschaftlicher Kontakt zur Familie. Infolgedessen durften wir am 8. August auch die Enkel Jack und Lukas Gutheim bei uns in Sandhausen begrüßen.
Zusammen mit Rainer Kraft besichtigten die beiden Enkel am Vortag das Heidelberger Schloss. Am Tag danach stand Sandhausen auf dem Programm. Gemeinsam suchten wir mit Jack und Lukas Gutheim die Stolpersteine ihrer Familie in der Waldstraße 1 auf. Dort konnten sie einiges über die Stolpersteine ihrer Familie und über die Sandhäuser Geschichte erfahren. Im Anschluss daran gingen wir gemeinsam mit ihnen in die Hauptstraße 141 („Altes Feuerwehrgerätehaus“) , um dort die Stolpersteine der jüdischen Familie Freund zu besichtigen. Nach diesem kurzen Abstecher erreichten wir alle zusammen das Heimatmuseum. Im Museum wurden wir von Wilfried Hager empfangen, der einiges über die frühere Zeit von Sandhausen erzählte. Die beiden Gäste waren sehr überrascht über die Darstellung der Verdienste von Nathan Straus und dessen Milchküche, wodurch zahlreichen Kindern in Sandhausen das Leben gerettet wurde. Und auch der Bericht über das Leben des Nicholas Herkimer wurde aufmerksam zur Kenntnis genommen. Dank Sascha Krebs war die Kommunikation auf Englisch kein großes Hindernis.
Besonders interessierten sich Jack und Lukas Gutheim für das Puppenhaus ihrer Urgroßmutter Johanna, welches im Obergeschoss des Heimatmuseums ausgestellt ist. Sie waren sehr von der Genauigkeit der Verarbeitung der Puppenstube begeistert und welche (Familien)Geschichte mit dem Ausstellungsstück verbunden ist.
Zum Abschluss ihres Besuches im Heimatmuseum trugen sich Jack und Lukas Gutheim in das Goldene Buch des Heimatmuseums ein.
Für den VHV 1952: Axel Schmitt und Hannah Ackermann
Unser diesjähriger Ausflug führte nach Otterberg und Maikammer in der Pfalz. Der Wettergott meinte es mit den Ausflüglern gut - fast zu gut, denn es war der bislang heißeste Tag des Jahres, weshalb das Wetter doch einigen Teilnehmern zu schaffen machte. Dies hinderte uns jedoch nicht daran, die beiden Ortschaften zu besuchen.
Nach einer Vesperpause auf einem Rastplatz erreichten wir Otterberg, wo wir zwei Führungen gebucht hatten: Die eine beinhaltete einen Rundgang durch den Ort. Dort konnten wir einiges über die Bauwerke in Otterberg erfahren. Die zweite Führung stellte die Architektur und die Geschichte der Abteikirche in den Mittelpunkt.
Beide Führungen waren sehr anschaulich und stießen bei den Teilnehmern auf großes Interesse. So konnten wir in Otterberg verschiedene historische Gebäude betrachten, die uns Herr Forsch vom Otterberger Geschichtsverein einordnete und erklärte.
Zweifelsohne war der Höhepunkt für uns Sandhäuser das Geburtshaus von Nathan Straus. Natürlich sieht das Haus heute anders aus wie zur Zeit seiner Geburt im Jahr 1848. Auffällig ist jedoch, dass die Stadt Otterberg am Gebäude an die Familie Straus durch eine Erinnerungstafel würdevoll erinnert. Dort ist aber vielmehr vom Bruder Isidor Straus die Rede. Isidor und seine Frau sind dadurch bekannt geworden, dass sie 1912 auf der Titanic ums Leben kamen.
Im Gegenzug konnten wir Herrn Forsch dann auch interessante Details aus dem Leben von Nathan Straus erzählen und so Verdienste von Straus für Sandhausen hervorheben. Wie bereits einigen Sandhäusern bekannt, besuchte Straus im Jahr 1906 Sandhausen und finanzierte die Straus’sche Milchküche, dievielen Sandhäusern Kleinkindern zur damaligen Zeit das Leben rettete. Herr Forsch versprach uns deshalb auch, diese eindrucksvollen Erkenntnisse bei nachfolgenden Stadtführungen aufzugreifen und so auch über Sandhausen zu berichten. So entstand ein toller Wissensaustausch, von denen beide Seiten profitieren konnten.
Sehr interessant war auch die Kirchenführung in der Abteikirche. Gestaltet wurde diese von Frau Christine Hughes. Sie erzählte uns, dass mit dem Bau der Kirche im Jahre 1168 begonnen wurde. 86 Jahre später war der Bau fertig. Im 14. und 15. Jahrhundert gehörte die Kirche zum Kloster Otterberg, 1561 verließen die letzten Mönche das Kloster. Nachdem ab 1579 Glaubensflüchtlinge aus Frankreich in Otterberg Zuflucht suchten, wurde auch eine evangelische Kirchengemeinde gegründet. Dabei wurde vertraglich festgelegt, dass die Abteikirche nicht abgerissen werden dürfe. Der Pfälzische Erbfolgekrieg Ende des 17. Jahrhunderts hatten schließlich auch seine Auswirkungen auf das religiöse Leben in der Stadt. Pfalzgraf-Kurfürst Johann Wilhelm II. gestattete 1691 den Katholiken die Mitbenutzung der Abteikirche, wodurch diese beide Konfessionen beherbergte.
Die letzte große Renovierung der Abteikirche mit Einbau eines neuen Entwässerungs-systems, Tieferlegung des Kirchenbodens und Abbau der Trennmauer (Schied Mauer) zwischen Lang- und Querschiff erfolgte zwischen 1978 und 1991. Heute kann die Abteikirche in ihrer ursprünglichen Länge von 74 Meter wieder betrachtet werden. Auch noch heute wird die Kirche simultan von beiden Kirchengemeinden genutzt.
Nach den historischen Eindrücken in Otterberg fuhren wir weiter nach Maikammer. Dort hatten wir bewusst kein Programm für die Ausflugsteilnehmer geplant. Jeder konnte so die Ortschaft auf eigene Faust erkunden. Überraschenderweise war das Ortszentrum aber zur Nachmittagszeit beinahe wie leergefegt. So fiel es den Teilnehmern bei der Sommerhitze anfangs nicht leicht, einen passenden Ort zum ruhigen Verweilen zu finden. Dies ließ die Ausflügler nicht entmutigen, doch noch irgendeine gastronomische Gelegenheit bis zum Abendessen aufzusuchen.
Das gemeinsame Abendessen fand im „Goldenen Ochsen“ statt. Nach dem deftigen Abendessen waren wieder alle Ausflügler gestärkt und wohlauf, um wieder nach Sandhausen zurückzufahren.
Im Bus wurde sodann gesungen und gelacht. Auch wurde nach der Überquerung der Landesgrenze zwischen Pfalz und Baden das traditionelle Badnerlied angestimmt. Anschließend spielten wir während der Rückfahrt, wie auch bei der Hinfahrt, das Sandhaiser Lied ab, welches von allen im Bus lautstark mitgesungen wurde. Nach einer kurzweiligen Busfahrt erreichten wir schließlich wohlbehalten und erschöpft vom Wetter den Festplatz in Sandhausen, womit ein schöner Ausflugstag zu Ende ging.
Für den VHV 1952: Jonas Scheid und Wilfried Hager
Zahlreiche Mitglieder konnte der 1. Vorsitzende des Verkehrs- und Heimatvereins, Jonas Scheid, zur diesjährigen Jahreshauptversammlung im Hotel Bauer, Hauptstraße 20, begrüßen.
Nachdem die Versammlung zwölf verstorbenen Mitgliedern des Vereins gedachte, wurde der Rechenschaftsbericht durch den Vorsitzenden vorgetragen. Hierzu konnte Jonas Scheid ausführen, dass der Verkehrs- und Heimatverein nach wie vor ein mitgliederstarker Verein in Sandhausen sei. Auch konnten nach der Corona-Pandemie im vergangenen Jahr wieder die satzungsgemäßen Aufgaben des Vereins durchgeführt werden. Diese waren insbesondere der Blumenschmuckwettbewerb, der Sommertagsumzug und der Sankt-Martinsumzug. Die Veranstaltung hätten, so Jonas Scheid, regen Zuspruch in der Bevölkerung gefunden.
An dieser Stelle bedankte er sich bei allen Mitwirkenden dieser Veranstaltungen, insbesondere dem Roten Kreuz, der Gemeinde Sandhausen, der Grundschule, dem Kindergarten Abenteuerland, dem Pferdehof Moser und bei Herrn Wolfgang Zimmermann, der die Rolle des Bettlers beim Martinsumzug gekonnt übernahm. Ohne die Genannten wären die Veranstaltungen in dieser Form nicht möglich gewesen.
Jonas Scheid vervollständigte die Veranstaltungen mit dem Osterspaziergang zum Hinkelstein, der Nacht im Museum zu Halloween und den musikalischen Weihnachtsspaziergängen. Diese Veranstaltungen, die zu einer festen Größe der Vereinsaktivitäten geworden sind, hätten im letzten und in diesem Jahr erfreulich hohe Besucherzahlen verzeichnet, worauf man sehr zufrieden zurückschaue.
Ergänzend dazu führte die Vorstandschaft einen zweiten Heimat- und Kulturabend in der ehemaligen Synagoge durch, in welchem Wilfried Hager, Rolf Maier und Günter Wittmann besondere Sandhäuser Persönlichkeiten dem Publikum vorstellten und über das ehemalige Sperrholzwerk Schneidmühle referierten.
Rolf Maier und Wilfried Hager gestalteten darüber hinaus in der Festhalle den Seniorennachmittag der Gemeinde, weshalb sich Jonas Scheid an dieser Stelle bei den Beteiligten ebenso bedankte.
Im Anschluss daran stellte er die Museumsarbeit im Heimatmuseum in den Mittelpunkt. Neben den regulären Öffnungszeiten lockten außerplanmäßige Öffnungstage zum Frühlingsfest, an der Kerwe oder Weihnachtsmarkt eine Vielzahl von Besuchern, ob jung oder alt, in das Museum. Auch die Besuche von Grundschulklassen trugen nach Jonas Scheid zu musealen Bildungsarbeit vor Ort bei.
Zudem werde im Museum demnächst die Beleuchtungstechnik der Wandschrankvitrine verbessert, wodurch den Besuchern eine bessere Betrachtung der Ausstellungsstücke geboten werden soll. Außerdem sei eine weitere Vitrine für Informationen zu wichtigen Sandhäuser Persönlichkeiten angeschafft worden, die in nächster Zeit mit Texten und Bildern bestückt werde.
Im Zuge der weiteren Aktivitäten und getätigten Investitionen durfte nach Jonas Scheid nicht vergessen werden, dass der Verein die finanzielle Beteiligung an die Gemeinde in Höhe von Euro 2.000.- für das öffentliche Bücherregal vor der Synagoge übernommen hatte. Wie unschwer festzustellen ist, wird dieses Bücherregal sehr gut genutzt.
Einen besonderen Dank sprach Jonas Scheid zudem an Vorstandsmitglied Günter Wittmann aus, der seit vielen Jahren die historische „Ortskern-Duur“ und die „Duur de Biggele“ in Zusammenarbeit mit der Volkshochschule durchführt. Diese Touren erfreuen sich hoher Beliebtheit und sind nach Bekanntmachung recht schnell ausgebucht.
Zum Jahresbeginn sei es auch sehr erfreulich gewesen, dass der vom Verein herausgegebene Heimatkalender eine hohe Nachfrage verzeichnete. Der Kalender, als Sonderedition gedacht, präsentierte in diesem Jahr zu jedem Monat zwölf ehemalige Gaststätten von Sandhausen. Eine Fortsetzung soll im nächsten Jahr erfolgen.
Neben diesen vielen Aktivitäten und Tätigkeiten kam auch die Geselligkeit nicht zu kurz. Dazu gehörte der Vereinsausflug nach Bad Mergentheim und Weikersheim. Dort nahmen die Ausflügler an einer Stadtführung und einer Schlossführung teil.
Insgesamt sei das letzte Jahr ein arbeitsreiches und auch erfolgreiches Jahr für den Verein gewesen, wie Jonas Scheid zufrieden feststellen konnte. Infolgedessen konnte sich der Verein in bedeutsamen Maßen um die Brauchtumspflege in Sandhausen verdient machen, wofür er sich anschließend bei allen Vorstandsmitgliedern und den freiwilligen Helfern des Vereins recht herzlich für ihr Engagement und Tatkraft bedankte.
Im Anschluss des Rechenschaftsberichtes schloss der Kassenbericht vom Kassierer Lars Kieneck an. Von ordentlichen und geordneten Finanzen konnte er berichten. Das Vermögen des Vereins könne seiner Meinung nach als stabil bezeichnet werden. Einnahmen und Ausgaben hielten sich erfreulicherweise in etwa die Waage, wobei es einen kleinen Überschuss gegeben habe. Haupteinnahmen seien die Mitgliedsbeiträge, Spenden und der Zuschuss der Gemeinde Sandhausen.
Infolgedessen bestätigte und bescheinigte der Kassenprüfer Joachim Claus bei dieser Versammlung dem Kassierer eine fehlerfreie und ordentliche Kassenprüfung. Dennoch hatte er einige kleine Anregungen, welche von der Vorstandschaft aufgenommen wurde. Und so lag es dann auch an Joachim Claus, die Entlastung des Kassierers und des Vorstandes zu beantragen, welche dann von den Versammlungsteilnehmern einstimmig beschlossen wurde.
Nachdem die Berichte und die Entlastung abgehandelt wurden, bestand für die Mitglieder noch die Möglichkeit, Fragen und Wünsche zu äußern, wovon auch rege Gebrauch gemacht wurde.
Eine Anregung aus dem Kreis der anwesenden Mitglieder befasste sich damit, die Stolpersteine zu pflegen und auch eine Aktion Stolpersteine ins Leben zu rufen. Diesen Vorschlag wird man im Vorstand weiter besprechen und verfolgt.
Eine weitere Anregung wurde vorgebracht, dass man sich mit umliegenden Heimatvereinen austauschen möge, ebenso umliegende Museen besuche. Dieses Thema, so Jonas Scheid, wurde bereits im Vorstand andiskutiert und soll auch in Angriff genommen werden.
Sodann beschloss Jonas Scheid die Versammlung mit dem Dank an die Anwesenden für ihr Erscheinen und wünschte den Mitgliedern einen schönen Abend.
Für den VHV 1952: Jonas Scheid, Wilfried Hager
Am 10. März veranstalteten wir unseren zweiten Heimat- und Kulturabend. Im Mittelpunkt standen zwei Vorträge über zwei in Sandhausen geborenen Persönlichkeiten und ein Vortrag über das Sperrholzwerk der Schneidmühle. Gehalten wurden die Vorträge durch unsere beiden langjährigen Vereinsmitglieder Rolf W. Maier, Historiker und ehemaliger Geschichtslehrer, und Wilfried Hager, der seit zwei Jahren Vorstandsmitglied bei uns ist und durch seine Berichte in den Gemeindenachrichten über unterschiedliche Sandhäuser Persönlichkeiten bekannt geworden ist. Ergänzend dazu hielt ebenso unser 2. Vorsitzender und langjähriges Vorstandsmitglied des Verkehrs- und Heimatvereins Günter Wittmann seinen Vortrag über die Schneidmühle. Er ist vor allem durch seine Ortskern-Duur und die Biggeles-Duur den Sandhäusern bekannt. Zusammen boten unsere Redner an diesem besagten Nachmittag unseren Gästen in der ehemaligen Synagoge ein informatives und anspruchsvolles Kulturprogramm. Auch deshalb war die Veranstaltung sehr gut besucht, weshalb wir uns sehr über das rege Interesse unserer Gäste erfreuten.
Die Inhalte der drei Vorträge über die Persönlichkeiten und der Schneidmühle haben wir für Sie in den folgenden drei Abschnitten kurz zusammengefasst. In nächster Zeit werden wir jedoch ausführlicher darüber berichten:
Rolf W. Maier sprach als erstes über eine bislang unbekannte Persönlichkeit aus Sandhausen. Sein Vortrag handelte über den Sandhäuser Johann Baptist Brettle (1848-1928). Er war Volksschullehrer und wurde sogar Ehrenbürger in Jöhlingen, heute Walzbachtal. Brettle erhielt nach seinem Studium seine erste Anstellung in Schatthausen. Dann zog er mit seiner Familie 1887 nach Jöhlingen. Dort war er zu Lebzeiten im Schuldienst. Aufgrund seiner Verdienste als Lehrer und nun 1897 auch Schulleiter überreichte der Bürgermeister Jöhlingens nach 32 Dienstjahren Johann Baptist Brettle im Jahr 1919 als ersten Bürger der Gemeinde die Ehrenbürgerschaft. 1928 verstarb Brettle in Jöhlingen und wurde dort beigesetzt.
Als zweiter sprach Günter Wittmann. Er widmete sein Thema der Industriegeschichte unserer Dünengemeinde. Er referierte über die wirtschaftlich wechselvolle Geschichte der Sperrholzfabrik "Schneidmihl“, welche sich 1858 im Areal entlang des heutigen Lattwegs befand. Das Unternehmen erlebte wirtschaftliche Höhen und Tiefen. Im ausgehenden 19. Jahrhundert bis in die Mitte des 20. Jahrhunderts war der Holzbetrieb wichtiger Zulieferer der Zigarrenindustrie, die auf die Lieferung von hochwertigen Zigarrenkisten und Furniere aus Holz angewiesen war. Damit bot das Werk vor Ort auch vielen Menschen ein geregeltes Einkommen. Nach dem Niedergang der Zigarrenindustrie konnte sich auch das Sägewerk nicht mehr wirtschaftlich halten und fiel 1966 einem Brand zum Opfer. Danach wurde es auch nicht mehr wiederaufgebaut, so dass das Werksgelände in den Folgejahren zu Bauland umgewandelt wurde. Heute erinnern die Straßennamen wie Lattweg, Philipp-Schmitt-Straße oder Schneidmühlstraße an das Sägewerk.
Den letzten Vortrag hielt an diesem späten Nachmittag Wilfried Hager. In Begleitung mit jiddischer Musik stellte zeichnete er das wechselvolle Leben des Sandhäuser Lehrers und Schriftstellers Ludwig Marx (1891-1964) ab. Dabei gab Wilfried Hager einschneidende Lebensstationen des Schriftstellers wieder, der Aspekte wie Jüdisch-Sein, KZ in Dachau, Exil in England und die Rückkehr in die Bundesrepublik thematisierte. Ludwig Marx entschied sich für eine Laufbahn im Schuldienst. 1920 erhielt er eine Stelle in St. Georgen im Schwarzwald. In den 1930er Jahren musste er als Jude den Schuldienst ohne Anspruch auf Pension quittieren. Nach seiner Inhaftierung in Dachau gelang ihm und seiner Familie die Ausreise nach England. Nach dem Weltkrieg kehrte er schließlich nach St Georgen zurück. Marx war zu Lebzeiten nicht nur als Lehrer tätig, sondern schrieb auch Gedichte. Seine Dichtertätigkeit hebt auch die besondere Bedeutung von Marx hervor, dessen Gedichte in einer kleinen Sammlung teilweise veröffentlicht wurden.
Für den VHV Jonas Scheid
Ausstellung zum zweimaligen Bürgermeister von Sandhausen Adam Mattern
in der Gemeindebibliothek in Sandhausen
Die Erinnerung an bedeutende Persönlichkeiten aus Sandhausen oder Personen, welche zu Sandhausen eine Verbindung haben, ist eine Aufgabe, welche sich der Verkehrs- und Heimatverein seit einiger Zeit widmet. So wurden in Veranstaltungen wie beim letzten Heimat- und Kulturabend des Heimatvereins in der ehemaligen Synagoge, beim Seniorennachmittag der Gemeinde an einige Persönlichkeiten erinnert.
Als ein Pilotprojekt hat der Verein nun eine Ausstellung zum früheren Bürgermeister Adam Mattern erarbeitet. In vielen Stunden wurden zahlreiche Dokumente zusammengestellt, die das Leben unseres früheren Bürgermeisters ausführlich darstellen.
Der am 10. Mai 1890 in Sandhausen geborene Adam Mattern war zweimal Bürgermeister von Sandhausen: 1928 bis 1933 und 1945 bis 1952. Nachdem er 1923 in den Gemeinderat eintrat, wurde er 1928 zum Bürgermeister gewählt. In seine erste Amtsperiode fiel die Weltwirtschaftskrise von 1929. Auch Sandhausen, damals eine arme Gemeinde, hatte unter den weltweiten Folgen massiv zu leiden, wie viele Kommunen im Lande auch. Hohe Arbeitslosigkeit und Steuerausfälle ließen der Gemeinde keinen Spielraum für große Maßnahmen.
Was heute nicht mehr viel wissen: Im Jahre 1929 wurden Planungen für eine elektrische Straßenbahn von Heidelberg über Kirchheim und Sandhausen nach Walldorf begonnen. Aufgrund der Wirtschaftskrise wurde dieses Projekt nicht mehr weiterverfolgt.
Nachdem die Nationalsozialisten die Macht im Januar 1933 übernommen hatten, wurde daraufhin dem Bürgermeister Mattern die Zuständigkeit über die Ortspolizeibehörde entzogen.
Am 29. August 1933 wurde er wegen seiner politischen Überzeugung – Mattern war Sozialdemokrat – aus seinem Amt entfernt. Ohne eine Verabschiedung des Nachfolgers, völlig würdelos. Außerdem erhielt er nur noch kurze Zeit ein Gehalt. Ab Mitte Dezember 1933 bekam er nicht nur kein Gehalt mehr, sondern musste auch auf seine Pension verzichten. Durch verschiedene Tätigkeiten konnte er mühevoll seine Familie ernähren. Teilweise war er auch arbeitslos.
Das gleiche Schicksal der Amtsenthebung durch die Nationalsozialisten, traf auch den damaligen Bürgermeister von St. Ilgen, Willi Laub.
Nachdem der Krieg in Sandhausen beendet war, wurde er im April 1945 von der amerikanischen Militärregierung wieder ins Amt des Bürgermeisters berufen, welches er bis 1952 ausübte. In dieser Zeit hat sich Adam Mattern erhebliche Verdienste erworben und an der Lösung des wohl dringendsten Problems erfolgreich gearbeitet:
Der Beschaffung von Wohnraum. Der Gemeinde wurden nach dem Krieg ca. 1.200 Flüchtlinge aus dem Osten zugewiesen. Durch Gründung eines Hausbauvereins ging die Gemeinde dieses Problem an. Baugebiete wurden ausgewiesen und erschlossen aber diese Aufgabe war so gewaltig, dass sie sich bis Ende der 1950er Jahre zog.
Eine der allerersten Dinge, die erledigt wurden: In der ersten Gemeinderatsitzung nach dem Krieg wurden Straßenbenennungen rückgängig gemacht welche 1933 durch die Nationalsozialisten erfolgten.
Adam Mattern machte sich verdient durch die Ansiedlung von Tabakindustriebetrieben (Bruns bey Rhein in der Mozartstraße, Flick in der Bahnhofstraße). Nebenbei mussten auch noch viele Infrastrukturmaßnahmen ergriffen werden wie Straßenausbesserungen und Kanalisation.
Im Jahre 1952 erkrankte Adam Mattern schwer und er musste zum 1. Oktober 1952 sein Amt aufgeben. Sein Nachfolger wurde Albert Schmitt. Lange Zeit blieb Adam Mattern nicht mehr: Am 5. Juni 1952 verstarb er in seiner Wohnung.
Vieles ist heutzutage nicht mehr bekannt. So hat er sich 1931 darum bemüht, zusammen mit St. Ilgen eine Großgemeinde zu bilden, die dann leistungsstärker gewesen wäre. Aber St. Ilgen hat dieses Ansinnen damals vehement abgelehnt.
Die Gemeinde hat ihn durch die Benennung einer Straße geehrt, eine Straße welche in seiner Amtszeit erschlossen wurde.
Die Ausstellung im Foyer der Bücherei ist noch bis zum 17. Februar 2024 geöffnet Wir laden Sie herzlich ein, die zahlreichen und interessanten Dokumente anzusehen.
Wenn Sie Fragen zu Adam Mattern haben: Hierfür steht Ihnen unser Vorstandsmitglied Wilfried Hager unter der Telefonnummer 0151/25884290 gerne zur Verfügung.
Angst und Schrecken im Heimatmuseum 2023
Ein schrecklicher Erfolg zu später Stund'
Auch in diesem Jahr lockte unser Motto „Grusel, Schauder, Tod und Gespenster" am 31. Oktober eine Vielzahl von schaurig verkleideten Besuchern in das Heimatmuseum. Zur gruseligen Nacht im Museum
zu Halloween hießen wir auch dieses Mal die Abendgäste schrecklich willkommen.
Sieben Museumsräume mussten die Gruselgäste erkunden, um in jedem Raum eine knifflige Frage über die Ausstellungsstücke zu beantworten. Alle Antworten ergaben zusammen so das Losungswort "H O K K
A I D O". Erst nachdem die Fragen beantwortet waren, durften sich die schaurig verkleideten Gäste an den Süßigkeiten im modrigen Höllenkeller bedienen. Dafür reihten sie sich auch mutig vor dem
dunklen Kellerabstieg in eine Menschenschlange ein, um nach kurzem Warten auf Herrn Tod in den Höllenkeller tief herabzusteigen.
Herr Tod, der vor der Kellerpforte nach und nach die Kinder empfing, hatte in dieser Gruselnacht wieder einiges zu tun. Nach Bekanntgabe des Losungswort führte der schmale Weg die ängstlich
gewordenen Besucher an Toten, Skeletten und Monstern vorbei, um nach den schwach beleuchteten Kellergang die Henkerskammers zu erreichen.
In der Höllen- und Henkerskammer empfing schließlich bei Geschrei und Gezeter der finstere Henker mit seiner geheimnisvollen Truhe die mutigen Kinder. Schließlich öffnete er teils freundlich
teils mürrisch die geheimnisvolle Truhe mit den süßen Schätzen. Erst danach machte sich bei allen Erleichterung breit. Es zeigte sich, dass der Henker es gut mit ihnen gemeint hatte und so
schmeckten die Süßigkeiten umso besser.
Wohlgemerkt macht es uns jedes Jahr eine besondere Freude, den Besuchern Angst und Schrecken zu einzujagen und sie für das Museum zu begeistern. Die Nacht im Museum ist eine tolle Gelegenheit,
das Museum spielerisch zu erkunden und kennenzulernen.
Für den VHV 1952: Jonas Scheid
Ehrungsempfang am 23. Juli 2023
Ehre, wem Ehre gebührt
Erinnerungstafel zur Partnerschaft
Über das komplizierte Verhältnis zwischen Deutschland und Frankreich ist schon viel geschrieben worden. Die unsäglichen Kriege und die unnötigen Opfer auf beiden Seiten machte die Hoffnungen auf eine freundschaftliche Beziehung viele Jahrhundert unmöglich. Viele hoffnungsvolle junge Menschen – Franzosen und Deutsche – ließen für unsinnige Auseinandersetzungen ihr Leben. Das gehört gottseidank der Vergangenheit an. Nach den beiden verheerenden Weltkriegen wurde in den 1960er ein großer Schritt zur Versöhnung und Verständigung beider Länder und Menschen begangen. Aus Erzfeinden wurden Freunde und Partner. Die Geburtsstunde der Europäischen Union.
Nach der Normalisierung der Verhältnisse wurden neue Formen der wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Zusammenarbeit zwischen Deutschland und Frankreich angestrebt. Nicht nur die gemeinsame europäische Gemeinschaft veränderte das Verhältnis zwischen den Ländern, sondern auch die Zusammenarbeit unter Städten und Regionen prägte das neue Freundschaftsverhältnis. Zwischen vielen Städten kam es seit den 1960er Jahren zu vielen Partnerschaften. Heute bestehen zwischen Städten, Departements, Bundesländern und Regionen mehr als 2.300 deutsch-französische Partnerschaften.
Gerade in den heutigen Zeiten macht der Krieg in der Ukraine uns eindringlich bewusst, welche Bedeutung international gute und friedvolle Beziehungen haben.
Wir in Sandhausen schätzen uns glücklich darüber, dass es seit nunmehr über 40 Jahren die Partnerschaft mit Lege-Cap-Ferret gibt. Es finden regelmäßig gegenseitige Besuche statt. Es wurden Freundschaften auf beiden Seiten geschlossen. Viele private Kontakte erfüllen die Partnerschaft mit Leben. Die Fahrten nach Lege-Cap-Ferret zum Austernfest, der Besuch der französischen Gäste zur Kerwe oder die Schüleraustauschprogramme sind nur einige Beispiele dafür, wie diese Partnerschaft gemeinsam gelebt wird. Und so kann man sagen, dass sich die Partnerschaft über die vielen Jahre bewährt hat.
Beinahe wäre es jedoch anders gekommen: Tergnier, ein Städtchen in Nordfrankreich, suchte in den 1970er wie Sandhausen eine Partnergemeinde. Nachdem man sich in Sandhausen Ende der 1970er Jahre für Suche nach einer Partnergemeinde entschlossen hatte, wäre es beinahe zu der Partnerschaft mit der Stadt Tergnier gekommen. Eine französische Delegation hatte Sandhausen bereits besucht. Erst über den Nußlocher Bürger Dieter Schlenker, der aktiv an der Städtepartnerschaft Nußloch-Andernos-les-Baines mitwirkt hatte, kam der Kontakt mit Lege-Cap-Ferret zustande.
Diese beschauliche Gemeinde am Atlantik strebte ebenfalls eine Städtepartnerschaft in Deutschland an. Nach gegenseitigen Besuchen waren die Gemeindevertreter von Sandhausen und Lege-Cap-Ferret fest entschlossen, eine partnerschaftliche Beziehung einzugehen. Und so kam es dann auch. Am 2. Mai 1980 wurde die Partnerschaft in Lege-Cap-Ferret offiziell besiegelt und zwei Wochen später, am 16. Mai 1980, in Sandhausen feierlich unterzeichnet.
Der Verkehrs- und Heimatverein ist sehr erfreut darüber, dass seit gut zwei Wochen – auf Initiative des Vereins – am Eingang der ehemaligen Synagoge eine Erinnerungstafel für die Väter der Partnerschaft aufgestellt wurde. Dort wird nun dauerhaft an die beiden damaligen Bürgermeister Robert Cazalet aus Lege-Cap-Ferret und Walter Reinhard aus Sandhausen erinnert.
Im Laufe der Zeit verblasst die Erinnerung immer mehr – die jüngere Generation kennt die beiden nicht mehr, aber jetzt kann man mit Robert Cazalet und Walter Reinhard auf dieser Tafel auch ein Gesicht verbinden.
Möge die Partnerschaft Sandhausen – Lege-Cap-Ferret weiterhin so erfolgreich sein und für viele weitere Jahre bestehen. Auf die deutsch-französische Freundschaft!
Für den VHV 1952
Jonas Scheid, Wilfried Hager
Bericht zur Jahreshauptversammlung am 14. April 2023
Gute Bilanz nach überstandener Coronazeit – zufriedene Gesichter
Zur diesjährigen Jahreshauptversammlung konnte der 1. Vorsitzende Jonas Scheid zahlreiche Mitglieder begrüßen.
Satzungsgemäß standen keine Wahlen an und so konnte Vorsitzender Jonas Scheid gleich in die Tagesordnung einsteigen.
Zuerst gedachte der Verein den verstorbenen Mitgliedern. Sodann konnte Jonas Scheid seinen Jahresbericht vorstellen, aus dem hier in Auszügen zitiert wird:
Seit der letzten Jahreshauptversammlung hat sich viel getan, so Jonas Scheid. Neue Vorstandsmitglieder sind im 443 Mitglieder starken Verein hinzugekommen: Inge Schäfer und Axel Schmitt als Beisitzer sowie Wilfried Hager als Schriftführer.
Gestiegene Ausgaben und ein seit langer Zeit gleich gebliebener Mitgliedsbeitrag haben den Anlass gegeben, den Mitgliedsbeitrag ab 2023 auf 12 Euro jährlich zu erhöhen.
Corona ist auch am Verkehrs- und Heimatverein nicht spurlos vorbeigegangen, betonte Jonas Scheid. Liebgewonnene und teilweise seit langer Zeit durchgeführte Veranstaltungen mussten 2021 leider ausfallen, was zu bedauern war. Aber 2022 ging es wieder aufwärts! So konnte die Osterwanderung durchgeführt werden. Mit den Kindern suchten wir den Hinkelstein im Wald auf. Die Veranstaltung wurde sehr gut angenommen.
Auch der Sommertagsumzug konnte durchgeführt werden. Aufgrund personeller Ausfälle mussten wir uns Hilfe bedienen, die wir durch den SC Bernstein erhielten. Mitte des Jahres wurde die Bewertung des Blumenschmucks durchgeführt sowie anschließend mit der Gemeindeverwaltung im Rathaus im Beisein der Hobbypflanzer die Ehrungen um den schönsten Vorgarten durch.
In der zweiten Jahreshälfte konnte das Heimatmuseum wieder geöffnet werden. Im Juli wurden in der Synagoge langjährige Mitglieder für ihre Vereinszugehörigkeit geehrt werden und mit Präsenten und Urkunden bedacht wurden. Im Herbst fand sodann die Nacht im Museum zu Halloween wie gewohnt am 31. Oktober statt. An diesem Abend trieben gruselige Gesellen im Museum und im Höllenkeller ihr Unwesen. Die Veranstaltung war ein großer Erfolg. Die schaurig verkleideten Kinder zeigten sich sowohl über den ausgeschmückten Höllenkeller als auch über die Ausstellungsräume überaus begeistert. An dieser Veranstaltung will der Verein festhalten, um junge Menschen für das Museum zu begeistern.
Darüber hinaus etablierten wir im November eine neue Veranstaltungsreihe in Form eines Heimat- und Kulturabends. Wilfried Hager und Rolf Maier stellten den Gästen besondere Persönlichkeiten vor, die mit Sandhausen in historischer Verbindung stehen. Hierbei wurde allerlei Wissenswertes über Nathan Straus, Edmund Kaufmann und Andreas Brettle berichtet. Der Heimatabend war ein voller Erfolg, so dass Folgeveranstaltungen geplant sind.
Im Rathaus konnte der Verein eine Ausstellung über Sandhäuser Persönlichkeiten eröffnen. In zwei Glasvitrinen können die Besucher einiges über wichtige Sandhäuser Persönlichkeiten oder Personen, welche eine wichtige Bedeutung für Sandhausen erfahren.
Im November konnte der Sankt-Martinsumzug durchgeführt werden, der sich großer Beliebtheit erfreute. Für die Unterstützung durch die Gemeinde sprach Jonas Scheid seinen Dank aus. Besonders zu erwähnen ist auch Mitglied Wolfgang Zimmermann, der in die Rolle des Bettlers geschlüpft war, der vom heiligen Martin auf dem Pferd Barmherzigkeit erfährt.
Ein herzliches „Dankeschön“ gilt auch der Familie Moser vom Bruchhäuser Pferdehof. Sie stellt uns jedes Jahr die Reiterin und das Pferd bereit. Dadurch sind wir in der Lage, die Aufführung der Martinslegende aufführen zu können.
Der weihnachtliche Höhepunkt im Jahr 2022 stellten am 4. Advent die Sandhäuser Weihnachtsspaziergänge dar. Das Musikkonzert war ein toller Erfolg. Kaum angekündigt waren im Vorverkauf beinahe alle Karten verkauft. Für die musikalische Untermalung möchten wir uns auch beim Dreiviertelquartett bedanken, welches durch die Familie Häcker musikalisch repräsentiert wird. Vorstandsmitglied Günter Wittmann trug mit seinen übersetzten Geschichten ins Sandhäuserische zum großen Erfolg des Weihnachtskonzerts bei, wofür ihm herzlich gedankt wurde.
In diesem Zusammenhang soll auch die Duur de Biggele und die historische Ortskernduur in den Sommermonaten nicht unerwähnt lassen. Hinzugekommen ist seit diesem Jahr die Duur de Strang. All diese aufgeführten Führungen hat Herr Günter Wittmann konzipiert, welche in Kooperation mit der Volkshochschule durchgeführt werden. Lange Wartelisten sprechen für das große Interesse.
Somit trägt Günter Wittmann schon lange Jahre erheblich dazu bei, die Sandhäuser Ortsgeschichte für die Bevölkerung im hohen Maße erlebbar, bekannt und auch begehbar zu machen. Für sein Engagement für die Heimatkunde gebührt ihm auch hier, von der Vorstandschaft, ein großer Dank.
Im neuen Jahr 2023 wurde wieder der Heimatkalender herausgegeben. Auf jedem Kalenderblatt werden monatsweise alten Photographien von Sandhausen abgebildet. Der Kalender stößt stets auf reges Interesse bei den Bürgern, da dieser den Betrachter über den Wandel unserer Gemeinde bildhaft vor Augen führt.
Nicht leicht gefallen ist der Vorstandschaft der Beschluss, den Kinderfasching künftig nicht mehr durchzuführen. Ausreichend Personal ist nicht vorhanden und gestiegene Anforderungen an. In den kommenden Jahren will der Verein ein spannendes und informatives Kulturangebot schaffen, um die kulturelle Vielfalt in unserer Gemeinde zu gestalten und auszubauen.
Auch 2023 werden unter diesem Aspekt wiederum mehrere Veranstaltungen angeboten: Unter anderem ein weiterer Heimat- und Kulturabend, die Nacht im Museum, der Sankt-Martinsumzug und das Weihnachtskonzert.
Zum Sommertagsumzug führte Jonas Scheid aus, dass eine Erneuerung beschlossen wurde durch die Motivwagen vom Sommer und vom Winter. Musikalisch wird der Umzug durch die Kinder der Grundschule lautstark begleitet und durch den Musikverein Sandhausen umrahmt. Jonas Scheid bedankte sich an dieser Stelle beim Musikverein für dessen Mitwirkung bei mehreren Veranstaltungen.
Über das Heimatmuseum:
Die Öffnung des Museums an jedem letzten Sonntag im Monat wird weiterhin durchgeführt, außerdem auch an bestimmten Tagen wie zum Sommertagsumzug, Kerwesonntag und am Weihnachtsmarkt. Es ist das Anliegen des Vereins, das Museum mit Leben zu füllen. Die Aufgabe wird es weiterhin sein, die Darstellungen zu erweitern und teilweise zu erneuern. Im Zuge dessen wurde im letzten Jahr die Arbeiten im Obergeschoss abgeschlossen. Unter anderem wurden alte Holzschränke zu Vitrinen mit Beleuchtung umgebaut, was eine bessere Präsentation über die Ausstellungsstücke über die Zigarrenindustrie ermöglicht.
Eine wichtige Aufgabe wird in den nächsten Jahren die Digitalisierung von Darstellungen sein. Dafür wurde mit der Anbringung eines Bildschirms begonnen, auf dem ein alter Farbfilm von der Familie Diem über die Hopfenernte in den 1960er Jahren zu sehen ist. Für die Bereitstellung des Films gilt der Dank an Familie Diem.
Jonas Scheid betonte, dass das Heimatmuseum eine Daueraufgabe für die Vereinsarbeit bleiben wird. Es ist ein Ort der Begegnung von Jung und Alt geworden. Die Arbeit dafür hat sich gelohnt! Erfreulich war auch, dass der Verein seit dem vergangenen Jahr Besuch von mehreren Grundschulklassen, Kindergärten sowie der Kinderhort erhielt. Die Kinder bringen großes Interesse mit. Darüber hinaus werden Führungen für Vereine angeboten. Solche Führungen können beim Verein jederzeit angefragt werden.
Abschließend bedankte sich Jonas Scheid bei den Vorstandsmitgliedern für ihre tatkräftige Unterstützung und Zusammenarbeit.
Sodann war Kassierer Lars Kieneck mit seinem Kassenbericht an der Reihe. Er musste festhalten, dass aufgrund der Corona-Zeit und der bedingten Ausfälle an Veranstaltungen leider nicht so viel umgesetzt werden konnte, wie dies vor Corona der Fall gewesen war. Trotzdem sind die Finanzen des Vereines bestens geordnet und der Vermögensbestand fast gleich wie vor Corona, wie Kieneck zufrieden feststellen konnte.
Wie in jedem Verein werden Kassenprüfungen vorgenommen. Prüfer Joachim Claus konnte von einer ordnungsgemäßen Kassenführung berichten. Die Konten und die Verbuchungen der Einnahmen und Ausgaben wurden geprüft und Beanstandungen gab es nicht. Und so viel es Joachim Claus nicht schwer, den Antrag auf Entlastung des Kassenwartes und der Vorstandschaft zu stellen, was dann auch in beiden Fällen ohne Gegenstimmen erfolgte.
In der anschließenden Aussprache über die Berichte wurden mehrere Fragen gestellt, die sich mit dem Mitgliederbestand und -verwaltung befassten, mit den Touren von Günter Wittmann und mit der Frage, ob man die Historie in Form von Stammbäumen aufarbeiten könne. Alles Anregungen, die den Vorstand in nächster Zeit beschäftigen werden.
Sodann konnte Jonas Scheid mit dem Dank an die Erschienen die Veranstaltung beschließen.
Für den VHV 1952: Wilfried Hager
Jahreshauptversammlung 2021 und Neuwahlen der Vorstandschaft
Nachdem coronabedingt die anstehende Jahreshauptversammlung des Verkehrs- und Heimatvereines im vergangenen Jahr nicht durchgeführt werden konnte, war es am Freitag, den 8. Oktober 2021, wieder endlich soweit. Hauptanliegen war die Neuwahl der Gesamtvorstandschaft. Als Wahlkommission wurden die Mitglieder Rolf Maier, Sieglinde Köhler und Arthur Müller bestimmt, die gemeinsam die Wahlen dann in souveräner Weise leiteten.
Die Vorstandschaft besteht nunmehr aus folgenden Personen:
Jonas Scheid (1. Vorsitzender),
Günter Wittmann (2. Vorsitzender),
Lars Kieneck (Kassenwart),
Wilfried Hager (Schriftführer)
sowie als Beisitzer Friedericke Wettstein, Inge Maaßberg, Inge Schäfer, Elke Sanny-Zimmermann, Steffen Weickert, Gerd Stassen und Axel Schmitt.
Als Kassenprüfer wurden Joachim Claus und Willi Stahn gewählt. Satzungsgemäß ist der neue Vorstand für 3 Jahre gewählt. Die alte Vorstandschaft wurde durch die Wahl bestätigt und durch Wilfried Hager, Inge Schäfer und Axel Schmitt ergänzt.
Wie bei Jahreshauptversammlungen üblich, erstatteten der 1. Vorsitzende, der Kassenwart und der Kassenprüfer die einzelnen Berichte über die vergangenen Jahre. Jonas Scheid bedauerte rückblickend in seinem Bericht, dass es durch die Pandemie nicht möglich war, die liebgewonnen traditionellen Veranstaltungen des Vereines durchzuführen. Es bleibt aber zu hoffen, dass dies im kommenden Jahr wieder besser sein wird. Dabei blickte er in seinem Bericht auf Höhepunkte und Tiefen der letzten Vereinsjahre.
Erfreulich war, dass man in diesem Jahr die Renovierungsarbeiten im Museums vornehmen und fertigstellen konnte. Dadurch erhielten die Ausstellungsräume im Obergeschoss des Museums beleuchtete Vitrinen, welche in den alten Holzschränke untergebracht wurden. Dadurch wurden die Räume für die Besucher attraktiver gestaltet.
Die Finanzen des Vereins sind geordnet und vollständig – dies konnten und die Kassenprüfer Joachim Claus und Willi Stahn erfreut feststellen und somit dem Kassenwart Lars Kieneck ein besonderes Lob aussprechen. Da die Finanzen ordnungsgemäß geführt und auch beanstandungsfrei verbucht wurden, konnten der Kassenprüfer Joachim Claus sodann die Entlastung der gesamten Vorstandschaft beantragen, worüber dann einstimmig beschlossen wurde.
Nachdem seit etwa 20 Jahren keine Beitragsanpassung erfolgte, beschloss die Jahreshauptversammlung den Jahresbeitrag ab 2022 auf 8 Euro und ab 2023 auf 12 Euro anzuheben. Eine sehr moderate Anpassung, wie die Anwesenden anerkannten.
Die Versammlung befasste sich außerdem auch noch mit dem Thema „Blumenschmuckwettbewerb“. Insbesondere die bienenfreundliche Gestaltung der Grünanlagen erscheinen dem Verein wichtig, wobei man dies mit der Gemeindeverwaltung besprechen und anschließend weiter diskutieren wird.
Die Mitglieder Wilfried Hager und Rolf Maier gaben dann der Versammlung noch einen Bericht über ihre Recherchen zu historischen Themen und Persönlichkeiten in Sandhausen wieder, welche heute nicht mehr vielen bekannt sind. Die beiden konnten umfangreiches Material sichten und zusammentragen. Veranstaltungen und Veröffentlichungen dazu sind konkret in der Planung. Wir werden an dieser Stelle hierüber noch ausführlich berichten. Lassen Sie sich überraschen!